FCI - Standard Nr.
181 / 18.04.2007 / D
RIESENSCHNAUZER
URSPRUNG :
Deutschland.
DATUM DER PUBLIKATION DES
GÜLTIGEN ORIGINAL-
STANDARDES : 06.03.2007
VERWENDUNG :
Gebrauchs- und Begleithund.
KLASSIFIKATION FCI:
Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer -
Molossoide - Schweizer
Sennenhunde und andere
Rassen.
Sektion
1 Pinscher und Schnauzer.
Mit
Arbeitsprüfung.
KURZER GESCHICHTLICHER
ABRISS : Ursprünglich benutzte man den
Riesenschnauzer im süddeutschen Raum als Treiber der
Viehherden. Um die Jahrhundertwende erkannten zielbewusste
Züchter, dass er zu hervorragenden Leistungen
befähigt ist und überaus wertvolle
Charaktereigenschaften besitzt. Seit 1913 wird er
zuchtbuchmässig geführt, und 1925 wurde er bereits
als Diensthund anerkannt.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD
: Gross, kräftig, eher gedrungen als schlank,
rauhhaarig; das vergrösserte, kraftvolle Abbild des
Schnauzers. Ein trutzig-wehrhafter Hund von Respekt
einflössendem Aussehen.
WICHTIGE PROPORTIONEN
:
· -
Quadratischer Bau, wobei die Widerristhöhe etwa der
Rumpflänge entspricht.
· -
Die Gesamtlänge des Kopfes (Nasenspitze bis Hinterhauptbein)
entspricht der Hälfte der Rückenlänge
(Widerrist bis Rutenansatz).
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN)
: Typische Wesenszüge sind sein gutartiger, ausgeglichener
Charakter und seine unbestechliche Treue zum Herrn. Er besitzt hoch
entwickelte Sinnesorgane, Klugheit, Ausbildungsfähigkeit,
Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Widerstandsfähigkeit gegen
Witterung und Krankheiten. Durch seine angeborene Belastbarkeit und
Selbstsicherheit eignet er sich bestens zum Begleit-, Sport-,
Gebrauchs- und DiensthundHLAVA:
KOPF :
OBERKOPF :
Schädel :
Kräftig und langgestreckt, ohne stark hervortretendes
Hinterhauptbein. Der Kopf soll zur Wucht des Hundes passen. Die Stirn
ist flach und verläuft faltenlos und parallel zum
Nasenrücken.
Stop : Erscheint durch die Brauen
deutlich ausgeprägt
GESICHTSSCHÄDEL :
Nasenschwamm : Die Nasenkuppe
ist gut ausgebildet, mit grossen Öffnungen und ist stets
schwarz.
Fang : Er endet in einem
stumpfen Keil. Der Nasenrücken ist gerade.
Lefzen : Schwarz, fest und
glatt an den Kiefern anliegend, Lefzenwinkel geschlossen.
Kiefer / Zähne :
Kräftiger Ober- und Unterkiefer, Das vollständige
Scherengebiss (42 Zähne gemäss der Zahnformel) ist
kräftig entwickelt, gut schliessend und rein weiss. Die
Kaumuskulatur ist kräftig entwickelt, doch darf keine stark
ausgebildete Backenbildung die rechteckige Kopfform (mit Bart)
stören.
Augen : Mittelgross, oval, nach
vorne gerichtet, dunkel, mit lebhaftem Ausdruck; Lider gut anliegend.
Ohren : Klappohren, hoch
angesetzt, V-förmig, die Ohrinnenkanten an den Wangen
anliegend und gleichmässig getragen, nach vorn in Richtung
Schläfe gedreht, wobei die parallele Faltung den Oberkopf
nicht überragen soll.
HALS : Der
starke, muskulöse Nacken ist erhaben gewölbt. Der
Hals geht harmonisch in den Widerrist über. Kräftig
aufgesetzt, schlank, edel geschwungen und zur Wucht des Hundes passend.
Die Kehlhaut liegt straff und faltenlos an.
KÖRPER
:
Obere Profillinie : Vom
Widerrist ausgehend, nach hinten leicht abfallend.
Widerrist : Er bildet die
höchste Stelle der Oberlinie.
Rücken :
Kräftig, kurz und stramm.
Lenden : Kurz, kräftig
und tief. Der Abstand vom letzten Rippenbogen bis zur Hüfte
ist kurz, damit der Hund kompakt wirkt.
Kruppe : In leichter Rundung
verlaufend, unmerklich in den Rutenansatz übergehend.
Brust : Mässig breit,
im Querschnitt oval, bis zu den Ellenbogen reichend. Die
Vorbrust ist durch die Brustbeinspitze markant ausgebildet.
Untere Profillinie und Bauch :
Flanken nicht übermässig aufgezogen, mit der
Unterseite des Brustkorbes eine schön geschwungene Linie
bildend.
RUTE :
Naturbelassen : Zuchtziel ist die Säbel- oder
Sichelrute.
GLIEDMASSEN
VORDERHAND :
Allgemeines : Die
Vorderläufe sind, von vorn gesehen, stämmig, gerade
und nicht eng gestellt. Die Unterarme stehen, seitlich gesehen, gerade.
Schultern : Das Schulterblatt
liegt fest dem Brustkorb an, ist beiderseits der
Schulterblattgräte gut bemuskelt und überragt oben
die Dornfortsätze der Brustwirbel. Möglichst
schräg und gut zurückgelagert, beträgt der
Winkel zur Waagrechten ca. 50°.
Oberarm : Gut am Rumpf
anliegend, kräftig und muskulös, Winkel zum
Schulterblatt etwa 95° bis 105°.
Ellenbogen : Gut anliegend,
weder aus- noch einwärts drehend.
Unterarm : Von allen Seiten
gesehen völlig gerade, kräftig entwickelt und gut
bemuskelt.
Vorderfusswurzelgelenk :
Kräftig, stabil, sich nur unwesentlich von der Struktur des
Unterarms abhebend.
Vordermittelfuss : Von vorn
gesehen senkrecht, von der Seite betrachtet leicht schräg zum
Boden stehend, kräftig und leicht federnd.
Vorderpfoten : Kurz und rund,
Zehen eng aneinanderliegend und gewölbt (Katzenpfoten), mit
kurzen, dunkeln Nägeln und derben Ballen.
HINTERHAND :
Allgemeines : Von der Seite
gesehen schräg gestellt, von hinten gesehen parallel
verlaufend, nicht eng gestellt.
Oberschenkel : Mässig
lang, breit und kräftig bemuskelt.
Knie : Weder ein- noch
auswärts gedreht.
Unterschenkel : Lang und
kräftig, sehnig, in ein kraftvolles Sprunggelenk
übergehend.
Sprunggelenk :
Ausgeprägt gewinkelt, kräftig, stabil, weder nach
innen noch nach aussen gerichtet.
Hintermittelfuss : Kurz und
senkrecht zum Boden stehend.
Hinterpfoten : Zehen kurz,
gewölbt und eng aneinanderliegend; Nägel kurz und
schwarz.
GANGWERK :
Elastisch, elegant, wendig, frei und raumgreifend. Die
Vorderläufe schwingen möglichst weit vor, die
Hinterhand gibt - weit ausgreifend und federnd - die erforderliche
Schubkraft. Der Vorderlauf der einen und der Hinterlauf der anderen
Seite werden zugleich nach vorne geführt. Rücken,
Bänder und Gelenke sind fest.
HAUT : Am
ganzen Körper eng anliegend.
HAARKLEID
HAAR : Das Haar soll drahtig
hart und dicht sein. Es besteht aus einer dichten Unterwolle und dem
keineswegs zu kurzen, harten, dem Körper gut anliegenden
Deckhaar. Das Deckhaar ist rauh, lang genug, um seine Textur
überprüfen zu können, weder struppig noch
gewellt.Das Haar an den Läufen neigt dazu, nicht ganz so hart
zu sein. An der Stirn und den Ohren ist es kurz. Als typisches
Kennzeichen bildet es am Fang den nicht zu weichen Bart und die
buschigen Brauen, die die Augen leicht überschatten.
FARBE :
·
Rein schwarz mit schwarzer Unterwolle.
·
Pfeffersalz.
Für
pfeffersalzfarbig gilt als Zuchtziel eine mittlere Tönung mit
gleichmässig verteilter, gut pigmentierter Pfefferung und
grauer Unterwolle. Zugelassen sind die Farbnuancen vom dunklen
Eisengrau bis zum Silbergrau. Alle Farbenspiele müssen eine
den Ausdruck unterstreichende dunkle Maske aufweisen, die sich
harmonisch dem jeweiligen Farbschlag anpassen soll. Deutlich helle
Abzeichen am Kopf, auf der Brust und an den Läufen sind
unerwünscht.
GRÖSSE UND GEWICHT
:
Widerristhöhe :
Rüden und Hündinnen :
60 bis 70 cm.
Gewicht
:
Rüden und Hündinnen :
35 bis 47 kg.
FEHLER :
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen
werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der
Abweichung stehen sollte.
Insbesondere :
·
Insgesamt zu kleiner oder zu kurzer Kopf.
·
Schwerer oder runder Oberkopf.
·
Stirnfalten.
·
Kurzer, spitzer oder schmaler Fang.
·
Zangengebiss.
·
Stark hervortretende Backen oder Backenknochen.
·
Helle, zu grosse oder zu kleine Augen.
·
Tief angesetzte oder zu lange, unterschiedlich getragene Ohren.
·
Lose Kehlhaut.
·
Wamme, schmaler Halsrücken.
·
Zu langer, aufgezogener oder weicher Rücken.
·
Karpfenrücken.
·
Abfallende Kruppe.
·
Zum Kopf hin geneigter Rutenansatz.
·
Lange Pfoten.
·
Passgang.
·
Zu kurzes, zu langes, weiches, gewelltes, zottiges, seidiges, weisses
oder fleckiges Haar oder sonstige Farbbeimischungen.
·
Braune Unterwolle.
·
Bei Pfeffersalzfarbigen : Aalstrich oder schwarzer Sattel.
·
Über- oder Untergrösse bis 2 cm.
SCHWERE FEHLER :
·
Plumper oder leichter, niedriger oder hochläufiger Bau.
·
Umgekehrtes Geschlechtsgepräge (z.B. rüdenhafte
Hündin).
·
Nach aussen gedrehte Ellenbogen.
·
Steile oder fassbeinige Hinterhand.
·
Nach innen gedrehte Sprunggelenke.
·
Über- oder Untergrösse von mehr als 2 cm und weniger
als 4 cm.
AUSSCHLIESSENDE FEHLER
:
·
Scheues, aggressives, bösartiges, übertrieben
misstrauisches, nervöses Verhalten.
·
Missbildungen jeglicher Art.
·
Mangelhafter Typ.
·
Gebissfehler wie Vorbiss, Rückbiss, Kreuzbiss.
·
Grobe Fehler in den einzelnen Regionen wie Gebäudefehler,
Haar- und Farbfehler.
·
Über- oder Untergrösse von mehr als 4 cm.
Hunde, die deutlich physische
Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen,
müssen disqualifiziert werden.
N.B. :
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte
Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
Laissez faire, laissez passer.
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